Arthur Sullivan:
„Über meine Arbeit"
Einflüsse auf Arthur Sullivans Werk:
englische Musiktradition
(Chormusik, Liedgesang, Madrigal, Oratorium)
(„Wenn meine Werke als Kompositionen irgendwelche Ansprüche für sich geltend machen können, dann zähle ich voll und ganz auf den ernsten Unterton, der sich durch alle meine Opern zieht. Beim Ausarbeiten der Partituren halte ich mich an die Grundsätze jener Kunst, die ich bei der Arbeit an gewichtigeren Werken gelernt habe. Jeder Musiker, der die Partituren dieser komischen Opern analysiert, wird nicht vergebens nach dieser Ernsthaftigkeit und Seriosität suchen.“)
Oper in englischer Sprache
(Purcell, Balfe, Wallace, Benedict)
(„England hat deswegen die Chance, wieder die Stellung zu erlangen, die man einst innehatte, als man vor vielen hundert Jahren als Musiknation an der Spitze Europas stand.“)
Deutsche Tradition
(Mozart, Mendelssohn, Schubert, Schumann)
(„Ich kann nicht verstehen, warum die Kritiker und folglich auch selbst Musiker so voreingenommen gegenüber diesem bedauernswerten Komponisten sind; allein beim Namen Schumann zieht sich ein englischer Musiker bestürzt zurück, zuckt mit den Achseln und murmelt etwas von Zukunftsmusik, Weimar usw.“)
Studium in Leipzig
(„Nicht nur ist mein musikalisches Urteilsvermögen größer und reifer geworden, sondern ich habe auch gelernt, wie gute Arbeit gemacht sein sollte. In England haben sie keine Vorstellung davon, die Orchester mit dem Maß an Feuer und farblichen Abstufungen spielen zu lassen, wie sie es hier vermögen, und genau das möchte ich erreichen: die englischen Orchester genauso perfekt zu machen wie die auf dem Kontinent, und sogar noch mehr, denn die Kraft und der Ton der unsrigen ist stärker als bei den ausländischen.“)
Peter Cornelius: Der Barbier von Bagdad
(UA 1858)(Lortzing, Nicolai)
Franz Liszt (1811-1886)
Opernrepertoire an Covent Garden
(„Die italienischen Oper hat ausschließlich die Aufmerksamkeit der vornehmen Klassen auf sich gezogen und sich wie ein großer Moloch über alle Bemühungen um die eigene Musik rücksichtslos hinwegsetzte und sie beiseite gedrückt.“)
Gioacchino Rossini (1792-1868)
(„Ich glaube, dass er der erste war, der mich mit einer Liebe zur Bühne und allem, was mit Oper zusammenhängt, begeistert hat. Bis zu seinem Tod besuchte ich Rossini weiterhin jedes Mal, wenn ich nach Paris kam, und nichts trübte das herzliche Verhältnis unserer Freundschaft.“)
Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg (UA 1868)
(„Wie Sie sehen, nehme ich gerade Unterricht. Nun, warum auch nicht? Dies ist nicht nur Wagners Meisterwerk, sondern die größte komische Oper, die je geschrieben wurde.“)
zeitgenössische Musik
(„Die Oper der Zukunft ist ein Kompromiss. Sie kommt nicht aus der französischen Schule mit ihren prunkhaften, kitschigen Melodien, ihren sanften Licht- und Schattenwirkungen, ihren theatralischen Effekten voll Effekthascherei; nicht aus der Wagnerschen Schule mit ihrer Düsterkeit und den ernsten, ohrenzerfetzenden Arien, mit ihrem Mystizismus und ihrem unechten Empfindungen; und auch nicht aus der italienischen Schule mit ihren überspannten Arien, Fiorituren und an den Haaren herbeigezogenen Effekten. Sie ist ein Kompromiß zwischen diesen dreien – eine Art eklektische Schule, eine Auswahl aus den Vorzügen der drei anderen.“)
Abgrenzung gegen:
Ballad Opera, Music Hall, Extravaganza, Varieté
Französische Unterhaltungsstücke
(„Wenn 'The Sorcerer' ein Erfolg wird, dann ist das ein weiterer Nagel im Sarg der Opéra bouffe der Franzosen.“)
Ignoranz bei Politikern und Publikum
(“ Wir müssen gelernt haben, Musik zu schätzen, und ein Verständnis für Musik muß der Aufführung vorausgehen. Geben Sie uns intelligente und gebildete Hörer, und wir werden Komponisten und Interpreten hervorbringen, die ihrer würdig sind.“)
Arthur Sullivan: „About my Work"
Influence on Arthur Sullivan's works:
tradition of English music
(choral music, songs, madrigals, oratorio)
(„If my works are entitled to any claim as compositions, I rely entirely on the underlying vein of seriousness which runs through all my operas. In the composition of the scores I adhered to the principles of art which I had learned in the production of more solid works, and no musician who analyses the score of those light operas will fail to find the evidence of seriousness and solidity pointed out.“)
opera in English
(Purcell, Balfe, Wallace, Benedict)
(„England has thus, so far, the chance of again assuming the position that she held many hundred years ago of being at the head of Europe as a musical country.“)
German tradition
(Mozart, Mendelssohn, Schubert, Schumann)
(„I cannot understand the reason why the Critics, and in consequence, musicians themselves, should be so prejudiced against that unfortunate composer; at the very name of Schumann an English musician draws back alarmed, shrugs his shoulders, and mutters a few words about Zukunftsmusik, Weimar, etc..“)
studies in Leipzig
(„Besides increasing and maturing my judgement of music it has taught me how good works ought to be done. They have no idea in England of making the orchestras play with that degree of light and shade to which they have attained here, and that is what I aim at – to bring the English orchestra to the same perfection as the Continental ones, and to even still greater, for the power and tone of ours are much greater than the foreign.“)
Peter Cornelius: Der Barbier von Bagdad (première 1858)
(Lortzing, Nicolai)
Franz Liszt (1811-1886)
opera repertoire at Covent Garden
(„Italian opera exclusively occupied the attention of the fashionable classes, and, like a great car of Juggernaut, overrode and crushed all efforts made on behalf of native music.“)
Gioacchino Rossini (1792-1868)
(„I think that he first inspired me with a love for the stage and things operatic. Up to the time from his death I continued to visit Rossini every time I went over to Paris, and nothing occurred to interfere with the cordiality of our friendship.“)
Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg (première 1868)
(„You see, I am taking lessons. Well, why not? This is not only Wagner's masterpiece, but the greatest comic opera ever written.“)
contemporary music
(„The opera of the future is a compromise. Not the French school, with gaudy and tinsel tunes, its lambent lights and shades, its theatrical effects and clap-trap; not the Wagnerian school, with its sombreness and heavy ear-splitting airs, with its mysticism and unreal sentiment; not the Italian school, with its fantastic airs and fioriture and far-fetched effects. It is a compromise between these three – a sort of eclectic school, a selection of the merits of each one.“)
distinguishing from:
ballad opera, music hall entertainment, extravaganzas
French works
(„If 'The Sorcerer' is a great success it is another nail in the coffin of Opéra Bouffe from the French.“)
ignorance among politicians and audience
(„We must be educated to appreciate, and appreciation must come before production. Give us intelligent and educated listeners, and we shall produce composers and performers of corresponding worth.“)